Community-Aufbau 3-Phasen-Modell (6)

Herstellung von kommuni­kativer Zutrau­lichkeit habe ich als oberste Priorität für die Gestaltung der Start­seite deiner Commu­nity empfohlen. Dafür sorgt nicht nur ein anspre­chendes und einla­dendes Platt­form­design, ebenso entschei­dend ist der erste Eindruck, den die ersten Postings und der erste Content hinter­lassen.

Erste Posts und erster Content

Im Abschnitt über die Erarbei­tung einer Content-Strategie habe ich schon den Leit­begriff Mehr­wert ange­sprochen. Der Inter­essent will immer ein wenig erobert werden, da musst du Glanz­lichter setzen.

Es ist wie mit dem Pilot für eine neue TV-Serie: er muss Neugier auf Mehr erwecken. Wenn du ein paar einfache Regeln befolgst, wirst du diese ersten Schritte mit Bravour meistern.

Welcome-Post

Zu einem überzeu­genden ersten Eindruck gehört zunächst ein freundlich und einladend formu­lierter Begrü­ßungs­post. Nicht nur das Design soll sagen „Du bist hier will­kommen!“, dies muss den Mitgliedern bzw. Inter­essenten auch in verbaler Form kommuni­ziert werden.

Hier ein typisches Beispiel für einen Welcome-Post:

Community sagt Welcome
In der Community sollte sich jeder willkommen fühlen

Ungated Content

In der Anfangs­phase spielt der Dialog mangels Masse noch keine so große Rolle. Um so mehr muss der erste Content ‚zünden’. Wie attrak­tiver Content aussieht, das ist an dieser Stelle nicht das Thema (siehe hierzu meinen Artikel über Content-Strategie). Hier soll es mehr um die Präsen­tation gehen.

Ich empfehle, zu Beginn allen Content als sogenannten Ungated Content anzubieten. Das bedeutet, dass der Content jedem Besucher zur Verfügung gestellt wird; um ihn abrufen zu können, muss man nicht direkt Mitglied werden.

Mit anderen Worten: du wendest einfach die klassische Methode des Schnupper­angebotes an. Dafür eignet sich alles, das die Qualität deines Angebots heraus­stellt: die Wertig­keit deines Contents, sein Informations­gehalt und seine Unterhalt­samkeit sollten geradezu ins Auge springen.

Launch der Community braucht einen Test
Kontrolle behalten beim Launch-Test!

Cornerstone Content

Als Lockstoff eignet sich in erster Linie der Cornerstone-Content (auch Flagstone-Content genannt). Dieser Begriff bezeichnet den Content, der in ganz besonderem Maße reprä­sentativ für den Betreiber ist.

Anders ausgedrückt: der Cornerstone-Content arbeitet die Corporate Identity in eindeutiger Manier heraus. Er ist Anschauungs­material für eine positive und anziehende Selbst­darstellung. Dabei ist weniger differen­zierende Viel­falt gefragt als eine gewisse Plakativität.

Letztlich geht es immer um das ‚Anbaggern’ von Aufmerk­samkeit. Design­technisch ist dafür wichtig, dass der Cornerstone-Content beim Aufrufen der Start­seite automatisch im Blickfeld des Users ist.

Pre-Launch

Pre-Launch bedeutet, zentrale Prozesse und das komplette Angebot an Funktio­nalitäten und Features in kleinem Kreis zu proben. Zur Teilnahme am Pre-Launch solltest du vor allem Menschen einladen, die in naher Beziehung zu deinem Betreiber stehen.

Die besten Pre-Launch-Teilnehmer sollten reprä­sentativ für den angestrebten Common Sense sein. Idealer­weise haben sie ein verläss­liches Urteils­vermögen und sind in der Lage, kompe­tente Aussagen und Urteile zu liefern. Ein solch ‚ausge­suchtes’ Publikum ist der optimale Resonanz­raum für das Austesten der kommunikativen Elemente, die dir für die Schaffung einer Kultur des Miteinanders geeignet erscheint.

Wichtige Einsichten für das Eingrooven deiner Commu­nity gewinnst du durch das Stellen von einfachen Fragen, zum Beispiel:

  • Was gefällt dir an der Commu­nity?
  • Welche Aspekte findest du nicht so ansprechend?
  • Was hälst du für misslungen oder sogar untragbar bzw. inakzeptabel?
  • Welche Vorschläge zur Optimierung der Commu­nity hast du?

Test der Platt­form-Funktionalitäten

Der in der Übersicht aufge­führte Punkt „Test der Platt­form-Funktiona­litäten“ lässt sich im Rahmen des Pre-Launch durch­führen. Im Rahmen dieses Tests stehen folgende Fragen ganz oben auf der Agenda:

  • Hat der Commu­nity-Auftritt bei allen Display-Größen ein einwand­freies, alles Wichtige beinhal­tende Erschei­nungs­bild?
  • Arbeiten die Like-, Share- und Kommentar-Funktionen ohne Probleme?
  • Funktionieren der Abruf von Content oder Funktionen wie die Benach­richtigung von Mitgliedern einwandfrei?
  • Können Dateien und links unkompliziert eingebunden werden (Links nur dann, wenn diese vom Betreiber gewünscht sind)?
  • Vorstellung der Betreiber der Community und ggfs. der Mitglieder, die sich gerne vorstellen möchten
Community bedeutet Neues entdecken
Mach die Menschen neugierig auf deine Community!

Fazit

Es ist nicht anzuraten, mit einer neuen Commu­nity sofort ins kalte Wasser zu springen. Besser ist es, alles im Rahmen einer Pre-Launch-Phase  durch­zutesten. Von heraus­ragender Wichtig­keit ist es, Feedback auf das zu bekommen, was du Inter­essenten und Erst­besuchern im Rahmen deiner Start­seite und deines Content-Angebots anbietest.

Über die Autorin

Ariane Brandes

Leidenschaftliche Menschenfreundin mit Vergangenheit als Multi-Berufsausüberin. Hat mindestens ein Dutzend verfasster Drehbücher sowie mehrere Patente in der Nachttisch-Schublade liegen. War mal Jobcoach für schwer erziehbare Jugendliche und Langzeitarbeitslose Ü50, Schuhstore-Besitzerin, Geschäftsführerin von Sport- und Freizeitanlagen, Vertrieblerin und wird in der Beliebtheitsskala vieler Menschen mit 10 plus fünf Sternchen bewertet.
Doch nun Tacheles. Was genau an Ariane wirkt auf Menschen so magisch, dass jede(r) ständig ihre Nähe sucht?
Vermutlich könnte man dieses Phänomen mit dem Begriff „Aura“ zu erklären versuchen. Bei ihr ist es jedoch sehr viel mehr,
denn sie schenkt den Menschen mit ihrem Tun magische Momente wertschätzender Aufmerksamkeit.
Hier kannst du mehr über mich lesen.

Community Management bedeutet für sie auch, Aufträge an Kolleg/innen abzugeben, um ebenso ein Auftragsnetzwerk zu erschaffen.

Diesen Über-mich-Text schrieb Ulrike Parthen.

Angaben zum Foto: Rüdiger Lutz

von Ariane Brandes

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