Kommen wir nun zur mittleren Säule aus der Übersicht unseres 3-Phasen-Modells für den Community-Aufbau:
User Interface
Die Abarbeitung des ersten Punktes fußt auf der Entscheidung, die du hinsichtlich deiner Plattform(en) getroffen hast. Bei der Entwicklung des User Interface hast du um so mehr Freiheiten, wenn du eine eigenständige Plattformlösung vornimmst. Ansonsten bist du an die Vorgaben des Social Networks gebunden, auf dem du deine Community aufsetzen willst.
So oder so, auf jeden Fall musst du bei der Ausgestaltung deines Community-Auftritts Rücksicht auf die Corporate Identity deines Betreibers nehmen. Damit sind die Design- und Selbstdarstellungsprinzipien gemeint, die dein Betreiber schon auf anderen Medienkanälen von sich in die Welt gesetzt hat. Das User Interface ist der erste Eindruck, den deine Community abgibt, und wie überall im Leben ist es der entscheidende Eindruck. Es ist wie eine Visitenkarte deines Betreibers.
Die Mindestanforderungen an ein gelungenes User Interface sehen wie folgt aus:
- intuitive Benutzerführung
- Responsive Design mit einwandfreier Darstellung auf allen Display-Größen
- Weglassen aller komplizierten Elemente
- Herstellung von Barrierefreiheit
- einfache Registrierung (am besten Social Login)
Orientierung bei themenverwandten Communitys suchen
Jedes Mittel zur Herstellung eines Wohlfühlfaktors ist recht: je besser es dir gelingt, deine Community zu etwas zu machen, das sich als virtuelle Komfortzone bezeichnen lässt, um so besser sind deine Erfolgsaussichten.
Die Erfüllung dieses Anspruchs lässt sich nicht aus dem Ärmel schütteln. Am besten suchst du vorbildhafte Orientierung, indem du dir ansiehst, wie Communitys gestaltet sind, die auf einer gemeinsamen thematischen Linie liegen.
Eine solche Umschau bei deiner ‚Konkurrenz’ hat nichts mit Ideenklau und Plagiieren zu tun. Es ist reiner Pragmatismus. Was anderswo funktioniert, ist das, was auch deine potenziellen User dazu bringen könnte, eine Beziehung zu deiner Community eingehen zu wollen.
Mit der Empfehlung, dich an dem zu orientieren, was andere Communitys so alles aufbieten, soll deiner Kreativität keineswegs ein Riegel vorgeschoben werden. Originelle Ideen sind immer etwas, das ausprobiert werden sollte, wenn sie nicht allzu sehr provozieren.
Übertreiben darf man es dabei nicht. Es ist nun einmal ein Faktum, dass im Web die Ausrichtung am Mainstream am ehesten garantieren kann, möglichst viele Menschen mit seinem Auftritt anzusprechen. Das Wesentliche zur Erfüllung dieses Anspruchs findest du heraus, wenn du dein Hauptaugenmerk auf diese Punkte richtest:
- ins Auge springende Designelemente (Eye-Catcher etc.)
- Analyse des Content-Angebots
- Frequenz des Einstellens von neuem Content
- Intensität und Qualität der Interaktionen
Eine gründliche Analyse beantwortet dir diese 3 Leitfragen:
- Was sind die designtechnischen Erfolgsrezepte?
- Was funktioniert nicht so gut?
- Wie wird die Interaktion in Gang gebracht?
Startseite
Besondere Aufmerksamkeit verdient natürlich die Startseite. Dein Ehrgeiz sollte es sein, sie so attraktiv und einladend zu gestalten, dass jemand, der sie zum ersten Male sieht, in Stimmung dafür gerät, seinen Besuch zu wiederholen.
Der Erstbesucher wird sich vor allem dann auch weiterhin blicken lassen, wenn er Signale sieht, die ihm suggerieren, dass ein Beitritt zu deiner Community eine Bereicherung und einen Mehrwert für sein Leben darstellt. Um es mit einem Wort aus der kommunikativen Psychologie zu bezeichnen: Bemühe dich um die Herstellung von Zutraulichkeit!
Der erste Eindruck sollte sagen:
- Du bist hier willkommen!
- Du sollst dich hier gut aufgehoben fühlen!
- Du wirst hier wichtig genommen!
Kann dein Auftritt diese Aussagen herüberbringen, dann bestehen gute Chancen, dass deine potenziellen Mitglieder den Austausch mit deiner Community als wünschenswert empfinden.