Content-Strategie im Community Management

Eine Content-Strategie besteht aus drei Basis-Elementen:

  • Konzeption des Contents
  • Erstellung des Contents
  • Distribution der medialen Inhalte

Bei größeren Betreibern liegt die Konzeption des Contents oft in den Händen eines eigenen Teams.

Kooperation mit separatem Team für die Content-Strategie

Wenn die Content-Strategie in den Händen eines separaten Manage­ments liegt, so bedeutet das nicht, dass du als Commu­nity Mana­ger nun gar nichts damit zu tun hast. Da du deine Mitglieder am besten kennst, hast du auch den besten Einblick darin, welcher Content bei ihnen am besten ankommt.

Solltest du anhand der dialogi­schen Reaktionen auf die Content-Ausspie­lungen bemerken, dass deine Mitglieder damit nicht zufrieden sind, hast du Handlungs­bedarf. Dann solltest du das Gespräch mit denjenigen suchen, die für den Content verant­wortlich sind. Deine Aufgabe dabei ist, sie dazu zu bewegen, den Content so zu konzi­pieren, dass dir die Mitglieder nicht davon­rennen.

Der wohl größte Fehler von Content-Strategen besteht darin, dass der Content in allzu offen­sichtlicher und damit plump zu nennender Manier auf Werbung zugeschnitten wird. Die Nutzer hingegen wollen, dass ihre Bedürf­nisse und Ansprüche im Mittel­punkt des ihnen angebotenen Contents stehen.

Zwischen diesen beiden Polen ist ein guter Kompro­miss zu finden. Dazu solltest du bei den Content-Strategen inter­venieren, um zu erwirken, dass sie den Content aus dem Blick­winkel der User konzipieren.

Konzeption des Contents

Neben deinem Dialog stellt der Content den Magne­tismus deiner Commu­nity her. Ohne adäquaten Content dürfte sich kaum frucht­bare Inter­aktion entwickeln, und damit steht deine Commu­nity auf verlo­renem Posten.

Um die Mitglieder zu bewegen, regel­mäßig bei deiner Commu­nity vorbei­zuschauen und zu einem guten Dialog darüber anzuregen, musst der Content das bieten, was im Allgemeinen als Mehr­wert bezeichnet wird.

Nun ist Mehr­wert ein überstra­pazierter Begriff. Er sollte nicht so verstanden werden, dass er unbedingt das Angebot aller Commu­nitys übertreffen muss, die in Konkur­renz zu dir stehen. Das ist oft schon aus finan­ziellen Gründen kaum möglich. Wichtig ist, dass er stets attraktiv genug ist, um Bindungs­energien mit deinen Mitgliedern aufzubauen.

Um die User zu motivieren, eine dauer­hafte Bezie­hung zu deiner Commu­nity einzugehen, muss die Konzep­tion des Story­telling in deinem Content stimmen. Was hierfür zu beachten ist, habe ich in einem früheren Artikel dargelegt.

Erstellung des Contents

Für die Erstellung der Contents ist zuerst fest­zulegen, in welchem Format er den Usern präsen­tiert werden soll. Ob Video, Blog­artikel, Podcast, Foto(-galerie), News­letter oder Content Curation, die Möglich­keiten sind viel­fältig. Welches Format bei welchem Content das richtige ist, dazu kann es keine verallgemei­nernden Regeln geben. Das musst du in jedem Einzel­fall neu fest­legen, unter Berück­sichtigung plattform­spezi­fischer Erfor­dernisse.

Das Format Video ist natürlich das wichtigste und wirkungs­vollste. Deshalb ist es für die meisten Community anzuraten, zur Erstel­lung von Video-Inhalten einen Profi hinzu­ziehen. Nur wenn du von dir behaupten kannst, über relevante Erfah­rung in Sachen Video-Drehen zu verfügen, solltest du es selbst über­nehmen.

Eine Aus­nahme bilden Videos, die von Usern beige­steuert werden, zum Beispiel Testi­monials. Hierbei darf das Video einen unprofessio­nellen Eindruck machen. Mitunter sollte es das sogar, weil die Nutzern ansonsten Zweifel an der Glaub­würdig­keit haben könnten.

Eine Alter­native kann der sogenannte Syndicated Content sein. Darunter ist Content zu verstehen, der zugekauft oder auch eingetauscht werden kann. Der Preis für Syndicated Content wird von Qualität und Exklu­sivität solch mehrfach verwend­barer medialer Inhalte bestimmt.

Distribution des Contents

Die Distri­bution des Contents wird oft auch dann vom Commu­nity Manage­ment vorge­nommen, wenn es mit der Konzep­tion ansonsten nichts zu tun hat. Es ist eine Aufgabe, die vor allem organisa­torisch bewäl­tigt sein will.

Damit hier alles glatt abläuft, solltest du einen minutiösen Redaktions­plan erstellen. Beson­derer Wert ist dabei auf Regel­mäßig­keit zu legen, denn diese wird von Google beson­ders geschätzt, stellt also in gewisser Hinsicht eine SEO-Maßnahme dar.

Wenn du auf mehreren Platt­formen operierst, solltest du den Content zum günstigsten Zeit­punkt einstellen. Was genau für welches Format auf welchem Kanal der ideale Zeitpunkt ist, musst du im Rahmen des Monitoring-Prozesses heraus­finden.

Bei der Ausspie­lung auf mehrere Social-Media-Kanäle kannst du dich von Tools unter­stützen lassen, zum Beispiel:

  • Hootsuite
  • Buffer
  • SocialHub
  • und viele andere Anbieter …

Die meisten Tools werden in einer kosten­losen Basisversion angeboten. Damit stößt man jedoch relativ schnell an Leistungs­grenzen, so dass in vielen Fällen ein Update auf die kosten­pflichtige Version nötig sein wird. Bei Nutzung dieser Tools gilt es einiges zu beachten, was ich in meinem Artikel über Cross-Posting thema­tisiert habe.

Zudem ist die Distri­bution mit laufenden Kampagnen, Wett­bewerben oder Events deines Betreibers abzu­gleichen. Wenn die öffentliche Diskus­sion von bestimmten Themen beherrscht wird — wie derzeit (8.4.) vom Thema Corona —, solltest du dies bei der Distri­bution ebenfalls berücksichtigen.

Über die Autorin

Ariane Brandes

Leidenschaftliche Menschenfreundin mit Vergangenheit als Multi-Berufsausüberin. Hat mindestens ein Dutzend verfasster Drehbücher sowie mehrere Patente in der Nachttisch-Schublade liegen. War mal Jobcoach für schwer erziehbare Jugendliche und Langzeitarbeitslose Ü50, Schuhstore-Besitzerin, Geschäftsführerin von Sport- und Freizeitanlagen, Vertrieblerin und wird in der Beliebtheitsskala vieler Menschen mit 10 plus fünf Sternchen bewertet.
Doch nun Tacheles. Was genau an Ariane wirkt auf Menschen so magisch, dass jede(r) ständig ihre Nähe sucht?
Vermutlich könnte man dieses Phänomen mit dem Begriff „Aura“ zu erklären versuchen. Bei ihr ist es jedoch sehr viel mehr,
denn sie schenkt den Menschen mit ihrem Tun magische Momente wertschätzender Aufmerksamkeit.
Hier kannst du mehr über mich lesen.

Community Management bedeutet für sie auch, Aufträge an Kolleg/innen abzugeben, um ebenso ein Auftragsnetzwerk zu erschaffen.

Diesen Über-mich-Text schrieb Ulrike Parthen.

Angaben zum Foto: Rüdiger Lutz

von Ariane Brandes

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