In Communitys von Unternehmen ist die Interaktion der Hebel, um eine systematische Verbesserung der Kundenbeziehungen und damit eine Stärkung von Standing und Branding zu erwirken. Da liegt der Gedanke nahe, den Business-Kontext für sich selbst zu instrumentalisieren und durch Monetarisierung einer Community zum profitorientierten Unternehmen zu werden.
Beim Thema Monetarisierung fallen mir zuerst die teils enormen Summen ein, die sich mit YouTube-Videos verdienen lassen. Größen wie Bibi in Sachen Beauty oder Shmee auf dem Gebiet Car-Vlogging genießen dabei Kultstatus.
Dabei ist YouTube bei Weitem nicht der einzige Weg zu Einnahmen, mit denen sich unter Umständen sogar der Lebensunterhalt bestreiten lässt. Die Möglichkeiten zur Monetarisierung sind vielfältig und können an dieser Stelle nicht alle besprochen werden.
Die 9 wichtigsten Wege zur Monetarisierung
Amerikanische Blogs zählen dir 50 Wege auf, zum Beispiel unter https://printify.com/blog/the-ultimate-guide-to-monetizing-your-online-community/; oder https://monetizepros.com/features/how-to-monetize-a-forum-50-tips-guides-and-resources/. So weit möchte ich an dieser Stelle nicht gehen, sondern dir die 9 gängigsten und wichtigsten Methoden darstellen.
1. Affiliate Links
sind einer der am leichtesten zu realisierenden Wege der Geldschöpfung. Du musst dich beim Affiliate-Programm eines Unternehmens — an erster Stelle steht hier natürlich das allgegenwärtige Amazon — anmelden und bekommst dann Provision für alle Käufe, die über den Affiliate Link auf deiner Community-Site zustande kommen.
Ein typisches Beispiel ist ein Mode-Blog plus Community. Hier können Einnahmen durch Affiliate Links zu Modehäusern oder Versandhändlern generiert werden.
Der Gesetzgeber in Deutschland verpflichtet dazu, den User darauf hinzuweisen, dass Werbung gemacht wird.
2. Direkte Werbung
besteht aus dem Einschalten oder Aufblenden von Produktwerbung. Hierzu kann man sich zum Beispiel an Google AdSense anbinden, wobei dann zielgruppenkonforme Werbung eingeblendet wird, auf die du aber keinen direkten Einfluss hast.
Die meisten User empfinden Werbebanner oder Popups als aufdringlich und nervig. Dies dokumentiert nichts besser als der vielfache Einsatz von Adblockern, was die Wirksamkeit direkter Werbung von vornherein einbremst.
3. Anbindung eines Online-Shops
Einem ähnlichen Prinzip wie dem Affiliate Marketing folgt die Anbindung eines Online-Shops mit eigener Warenpalette. In diesem Geschäftsmodell hat die Community die Funktion eines Animationsprogramms.
Besonders lukrativ sind Custom-Made-Produkte. In einer Welt, in der die Menschen ihre Individualität aller Welt online zeigen wollen, hast du mit einer originellen Idee für ein Alleinstellungsmerkmal gute Karten.
4. Bereitstellung von bezahltem Content
Sehr einträglich kann es werden, wenn du deine Expertise vermarkten kannst. Worin immer du über ein außergewöhnliches Wissen verfügst, du kannst dazu Tutorials oder Lehrgänge mit Videoangeboten und schriftlichen Dokumentationen verkaufen. Auch Angebote für Online- oder Telefon-Coachings lassen sich gut über eine Community lancieren.
Du musst dir allerdings darüber im Klaren sein, dass es auf YouTube oder ähnlichen Kanälen zu den meisten Themen schon ein großes Angebot von Gratis-Videos gibt. Wenn du dagegen antrittst, brauchst du einen Qualitätsstandard und einen Unique Selling Point (USP) auf einem sehr hohen Level. Lediglich Nischenthemen könnten auf YouTube noch nicht allzu verbreitet sein.
5. Bezahlte Mitgliedschaften
Wenn deine Community etwas bieten kann, das über den Rahmen dessen hinausgeht, das in anderen offenen Communitys zu bekommen ist, kannst du deine User für die Mitgliedschaft bei dir zur Kasse bitten.
Eine Variante dieses Modells besteht darin, eine kostenlose Basis-Mitgliedschaft anzubieten und für erweiterte Funktionen und Dienstleistungen Geld zu nehmen. Das Gratisangebot ist dann der Teaser, um auf die Bezahlangebote zu locken.
6. Vermarktung der User-Daten
Es mag dubios bis anrüchig erscheinen, angesichts des Unbehagens, das Facebooks Umgang mit den Nutzerdaten verbreitet, in dieser Liste die Vermarktung der User-Daten zu finden. Die Daten können aber zum Beispiel transparent durch Umfragen im Rahmen der Community erhoben werden.
Bei diesem Geschäftsmodell werden die Daten an interessierte Unternehmen zum Zwecke der Marktforschung weitergegeben. Wer diesen Weg der Monetarisierung geht, sollte sich gegenüber seinen Mitgliedern unbedingt verpflichtet fühlen, sie über diese Form der Geldschöpfung in Kenntnis zu setzen.
7. Sponsored Posts
Du kannst es dir bezahlen lassen, wenn du einen Artikel schreibst oder ein Video drehst, in dem du Stellung zu einem Produkt oder einer Dienstleistung beziehst.
Wie bei Affiliate Links müssen Sponsored Posts als solche gekennzeichnet werden.
8. Influencer werden
Der vielleicht lukrativste Weg zum Geldverdienen ist es, sich mit seiner Community zum Influencer zu machen. Damit würdest du auf einen Markt treten, in den Marketing-Abteilungen immer größere Budgets investieren.
Es ist ein ehrgeiziges und vor allem zeitaufwändiges Vorhaben, seine Community als Sprungbrett für eine Karriere als Influencer zu funktionalisieren. Dafür winkt die Chance auf skalierbare Gewinne.
Psychologisch entscheidend für deinen Einfluss auf die User-Meinung ist die Glaubwürdigkeit, die du bei deinen Followern und Abonnenten genießt. Daher solltest du den Reklamecharakter eines bezahlten Videos, Fotos oder Artikel nicht zu sehr in den Vordergrund treten lassen. Das mindert deine Glaubwürdigkeit — es sollte immer deine Meinung sein, die du kommunizierst.
9. Freiwillige Zahlung
Wenn du deinen Mitgliedern etwas wirklich Attraktives oder Exklusives bieten kannst, aber keine direkte Vermarktung anstrebst, so brauchst du dich nicht zu schämen, um Unterstützung zu bitten. Ob nun höchst dezent, z.B. in einer Beschreibung, oder durch einen kurz eingeblendeten CTA-Button mit Aufschriften wie Unterstützen, Kleine Spende- oder Trinkgeld, kannst du an die Großzügigkeit deiner User appellieren.
Das hat mit Bettelei nichts zu tun, sondern damit, seine Leistung mit genau dem Betrag bezahlt zu bekommen, was sie den Usern wert ist. Content, der es rechtfertigt, wird immer Nutzer finden, die deine Beiträge auch finanziell zu würdigen wissen.