Der Begriff Content Curation (zu übersetzen mit Kuratieren von Inhalten) bezeichnet die Distribution fremden Contents über die eigene Community. Es hat Zeiten gegeben, da dies von Community-Betreibern und auch –Managern schief angesehen wurde. Die User aber haben Content Curation schon immer als mehrwertig empfunden, weshalb sie sich allgemein durchgesetzt hat.
Der Begriff Content Curation darf nicht missverstanden werden, indem man glaubt, dass der fremde Content komplett im Original übernommen wird. Vielmehr muss ein Community Manager die Inhalte anderer, die zu den eigenen Themen passen, mit Blick auf seine Zielgruppen filtern, sortieren und aufbereiten. Dazu gehört dann die Herstellung einer Verbindung zu den eigenen Inhalten.
Früher bestand die Befürchtung, mit diesem Verfahren konkurrierende Communitys zu unterstützen. Mittlerweile wird Content Curation jedoch allseits gutgeheißen, und von den Usern vielfach sogar erwartet. Das ist auch logisch, schließlich gehört das Teilen zum Grundbestand der Web-Kultur. Content Curation ist Ausdruck eines Miteinanders anstelle eines Gegeneinanders.
Deine Mitglieder werden es einfach als guten Service wahrnehmen, wenn du dein Angebot in andere Ecken des Webs hinein verlängerst. Das macht Content Curation sogar zu einem effizienten Mittel zur Kundenbindung. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt sind die geringen Kosten.
Aufbereitung fremden Contents
Für das Auffinden von fremden Inhalten, die thematisch passen, kannst du dich von Tools unterstützen lassen. Zwei bekannte Namen hierfür sind Paper.li und Storify.
Die Aufbereitung besteht meistens darin, dass eine Zusammenfassung des fremden Contents gegeben wird. Das schließt aber nicht aus, dass auch Zitate veröffentlicht werden. Die Übernahme kompletter Beiträge ist hingegen selten. Selbstverständlich muss immer die Quelle angegeben werden, inklusive einer Verlinkung auf die Original-URL.
Für die richtige Durchführung ist Folgendes zu beachten:
- Fremde Inhalte müssen eine sinnvolle Ergänzung oder Anreicherung des eigenen Content-Angebots darstellen
- Fremde Inhalte sollten so aufbereitet sein, dass sie sich in die eigene Präsenz nahtlos einfügen
- Fremde Inhalte dürfen die eigenen Inhalte hinterfragen und damit dem User neue Perspektiven eröffnen.
Es werden 5 methodische Ansätze unterschieden:
- Destillation: Zusammenfassung wichtiger Beiträge zu einem Thema
- Elevation: Umfassende Sammlung von themenrelevanten Beiträgen und Quellen
- Aggregation: komplette Übernahme fremder Beiträge oder zumindest großer Teile davon
- Chronologie: Sammlung relevanter Beiträge in zeitlicher Reihenfolge
- Mashup: Kompilation und Mixen diverser Beiträge
Stärkung der eigenen Reputation
Ein nicht zu unterschätzender Effekt ist, dass die Einbeziehung von Fremdinhalten eine sehr positive Auswirkung auf die eigene Reputation hat. Du stellst dich damit als jemand dar, der bei seinen Themen stets auf dem Laufenden ist und somit den Status eines Experten beanspruchen kann.
Durch Content Curation demonstrierst du zudem, dass du in der Lage bist, über den eigenen Horizont hinauszublicken, um deinen Usern ein möglichst breites Programmangebot zu bieten. Gleichzeitig untermauerst du deine Glaubwürdigkeit, insbesondere wenn in den fremden Inhalten eigene Positionen hinterfragt werden. Deine User werden dies positiv vermerken.
Rechtliche Seite von Content Curation
Du selbst würdest etwas dagegen haben, dass du nicht genannt wirst, wenn ein Konkurrent mit deinen Inhalten Content Curation betreibt, also solltest du das auch nicht bei anderen tun. Eine Übernahme von Content — in welcher Form auch immer — ohne Nennung der Quelle ist ein No Go. Die Beachtung der Urheberrechte ist absolute Pflicht.