Cross-Posting richtig gemacht

Community-Betreiber wollen aufgrund von Marktlogik auf mehreren Platt­formen vertreten sein: möglichst alle Mitglieder ihrer Ziel­gruppen sollen erreicht werden. Diese sind nicht nur in einem der großen Social Networks zu finden. Je mehr Platt­formen, um so größer die Reich­weite, so die einfache Rechnung. Damit die Arbeit nicht um so größer wird, wenden viele Community Manager Cross-Posting an.

Die Verteilung einer Commu­nity über mehrere Platt­formen enthält bei vielen Betreibern auch eine eigene On-Domain-Platt­form. Das macht die Arbeit noch einmal komplexer.

Für das Manage­ment gehen mit der Verteilung über mehrere Platt­formen einige zusätz­liche Heraus­forderungen einher. Das beginnt mit der Wahrung einer einheit­lichen Iden­tität über alle Platt­formen hinweg. Narrative und Corporate Identity sind überall konsistent zu halten.

Einheit­liche Identität bedeutet aber keines­wegs, dass die Veröffent­lichung eines Posts oder Beitrags auf allen Platt­formen, das sogenannte Cross-Posting, in identi­scher Form erfolgen kann. Im Allgemeinen sind für jede einzelne Platt­form Anpas­sungen des Beitrags nötig.

Cross-Posting

Der Begriff Cross-Posting lässt sich als Ausspielung von Beiträgen mit identi­scher Inhalts­basis auf mehreren Platt­formen und Kanälen definieren.

Wird ein Post überall in derselben Form präsen­tiert, ist das Resultat oft suboptimal. Deshalb solltest du dir ein paar Gedanken darüber machen, ob du überall denselben Wort­laut mit denselben Fotos oder demselben Video veröffent­lichen kannst.

Im Zentrum deiner Über­legungen sollten diese Punkte stehen:

  • Form der Präsen­tation von Posts auf den einzelnen Platt­formen
  • Zeit­punkte, zu welchen die Posts erscheinen sollen
  • plattform­spezifische Filter-Algorithmen

Fast immer ist es eine profes­sionelle Idee, im Hinblick auf diese 3 Punkte Anpas­sungen vorzu­nehmen.

Das augen­fälligste Beispiel ist Twitter. Hier zwingen dich die Regeln des Networks, deine Texte pro Tweet auf die maximal erlaubten 280 Zeichen herunter­zukürzen.

Konsensansprüche einhalten

Nicht nur die Textlänge muss passen, auch die Stil­anmutung sollte auf allen invol­vierten Platt­formen stimmig sein. Die Nutzer von Facebook, Pinterest, Instagram, Twitter, YouTube und welchem Network auch immer sind auf den speziellen Stil ihrer Lieblings-Plattform geradezu kondi­tioniert.

Da kann man es als verschwen­dete Arbeits­energie betrachten, wenn man stili­stisch unpassende Beiträge in die Welt setzt. Networks haben ihre Konsens­ansprü­che, und die wollen respek­tiert werden. Was auf Twitter freund­liche Beachtung findet, könnte bei XING unter Umständen irritierend wirken.

Zeitpunkt der Publikation

Stilistisch unpassende Beiträge verpuffen im Leeren, und ebenso Beiträge, die zum falschen Zeitpunkt publi­ziert werden. Timing is a bitch … Erfolg­reiches Cross-Posting besteht auch darin, eine Veröffent­lichung dann vorzu­nehmen, wenn auf der jewei­ligen Platt­form die besten Chancen auf sofor­tige Sicht­barkeit bestehen.

Es macht keinen Sinn, Beiträge zu einem Zeitpunkt zu posten, wo erfahrungs­gemäß wenig Aktivität auf einer Platt­form zu verzeichnen ist. Die zeitlichen Hotspots deiner Commu­nity kannst du mit plattform­eigenen oder anderen Monitoring-Tools ermitteln.

Zu einer guten Cross-Posting-Strategie gehört somit das Anlegen einer Timeline, auf der das optimale Timing für jede Platt­form festgehalten ist. Hierzu gehört auch die Berück­sichtigung saisonaler Faktoren wie Ferienzeit, Feiertage und branchen­spezifische Events.

Filter-Algorithmen beachten

Bei der Anpassung der Posts an eine bestimmte Platt­form ist noch weiteres Finetuning möglich. Sehr empfeh­lenswert ist die Anpassung an die jewei­ligen Filter-Algorithmen.

Dazu ist einiges Fach­wissen hilfreich, auf das an dieser Stelle nicht einge­gangen werden kann. Zu diesem komplexen Gebiet hältst du dich am besten in Fachblogs auf dem Laufenden.

Die Mindest­anforderung ist eine Anpas­sung deiner ohnehin gut durch­gestylten Über- bzw. Unter­schriften an den Stil der jewei­ligen Platt­form. Bildunter­schriften für Instagram passen nur selten zu einem Post auf LinkedIn.

Die Ranking-Algo­rithmen der einzelnen Platt­formen gewichten Über­schriften sehr stark.

Tools

Viele Commu­nity Mana­ger verwenden für das Cross-Posting zeit­sparende Tools. Eine Übersicht hierzu findest du zum Beispiel auf: https://www.onlinemarketing-praxis.de/social-media/19-tools-fuer-social-media-management-und-crossposting

Tools haben wenig Sinn für die Besonder­heiten, Regeln, Rituale und Allein­stellungs­merkmale einer Platt­form. Es ist Aufgabe des Commu­nity Mana­gers, die Tools mit einer optimal auf die jeweilige Platt­form angepassten Version zu versorgen.

Duplicate Content

Es gibt noch ein gewichtiges Argument dafür, beim Cross-Posting Anpassungen vorzunehmen. Wenn du identische Posts veröffent­lichst, produzierst du sogenannten Duplicate Content.

Google mag Duplicate Content nicht. Es wird vermutet, dass er den Algo­rithmus der Indexierung stört.

Die Existenz dieses Problems allein sollte schon reichen, dass Modifi­kationen bei der Präsen­tation deiner Beiträge zur Arbeits­routine zu machen. Cross-Posting funktio­niert am besten, wenn du es als geschicktes Spiel mit Variationen einer Text- und/oder Content-Veröffent­lichung aufziehst.

Über die Autorin

Ariane Brandes

Leidenschaftliche Menschenfreundin mit Vergangenheit als Multi-Berufsausüberin. Hat mindestens ein Dutzend verfasster Drehbücher sowie mehrere Patente in der Nachttisch-Schublade liegen. War mal Jobcoach für schwer erziehbare Jugendliche und Langzeitarbeitslose Ü50, Schuhstore-Besitzerin, Geschäftsführerin von Sport- und Freizeitanlagen, Vertrieblerin und wird in der Beliebtheitsskala vieler Menschen mit 10 plus fünf Sternchen bewertet.
Doch nun Tacheles. Was genau an Ariane wirkt auf Menschen so magisch, dass jede(r) ständig ihre Nähe sucht?
Vermutlich könnte man dieses Phänomen mit dem Begriff „Aura“ zu erklären versuchen. Bei ihr ist es jedoch sehr viel mehr,
denn sie schenkt den Menschen mit ihrem Tun magische Momente wertschätzender Aufmerksamkeit.
Hier kannst du mehr über mich lesen.

Community Management bedeutet für sie auch, Aufträge an Kolleg/innen abzugeben, um ebenso ein Auftragsnetzwerk zu erschaffen.

Diesen Über-mich-Text schrieb Ulrike Parthen.

Angaben zum Foto: Rüdiger Lutz

von Ariane Brandes

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